Die ersten Serienfahrzeuge

Nach erfolgreicher Erprobung der Prototypen erfolgte ab 1978 bis 1979 die Lieferung der nun verbesserten Serie der KT4D. Bis Ende 1979 wurden zunächst 17 Fahrzeuge angeliefert (003 - 019). äußerlich unterschieden sich die Serienfahrzeuge vom Prototyp dadurch, dass sie runde Scheinwerfer besaßen, der Fahrtzielanzeiger oberhalb des Fahrerfensters angebracht wurde und somit breiter war. Die Außenwände waren nunmehr glatt. Als Bestuhlung kamen Plastikschalensitze zum Einsatz.

Die Einsätze

Der Einsatz erfolgte auf Linien, wo der Einsatz eines Solo-Wagens ausreichte. Erst nach der Stabilisierung der Stromversorgung konnte ab Oktober 1980 auf den Linien 1 und 3 mit Doppeltraktionen gefahren werden. Anfangs wurde beim Einsatz von Doppeltraktionen bei beiden Wagen der Stromabnehmer angelegt, da die Bügel nur eine Schleifkohle besaßen. Erst 1983 änderte sich dies, als die Stromabnehmer mit zwei Schleifkohlen ausgestattet wurden.

Die Dreifachtraktion

Im Jahre 1983 erfolgten versuchsweise Einsätze von Dreifachtraktionen nach Erfurter Vorbild. Zusätzlich angebaute Signalanlagen an der jeweils letzten Tür des Zuges, der immerhin eine Länge von 55 Metern aufwies, sollten eine sichere Abfertigung des Zuges garantieren. Auf einen dauerhaften Einsatz solcher Züge wurde jedoch verzichtet.

KT4D-Serienwagen in der neuen Lackierung der ViP
Foto: Stefan Reimann

Weitere Anlieferungen

Potsdam hatte bis 1983 43 Wagen zur Verfügung. Es sollten zehn weitere Wagen folgen, wovon aber nur ein Wagen ankam. Die anderen neuen Wagen wurden auf Anweisung "von oben" nach Berlin umgeleitet. Der einzelne Wagen bekam die Wagennummer 044. Da Berlin als Hauptstadt und Aushängeschild der DDR bevorzugt versorgt wurde, war mit weiteren Lieferungen an Potsdam nicht zu rechnen. Stattdessen musste sich Potsdam mit teils heruntergewirtschafteten Gebrauchtwagen aus Leipzig und Berlin zufriedengeben. Mittlerweile galt es als offenes Geheimnis, dass eine größere Anzahl von KT4D-Zügen in Berlin ungenutzt herumstand. Aufgrund der schlechten Stromversorgung in den Außenbezirken der Stadt konnte kein typenreiner Einsatz von KT4D erfolgen. Aus diesem Grund ordnete die Hauptverwaltung Kraftverkehr des Ministeriums für Verkehrswesen im Frühjahr 1989 an, die nicht genutzten Züge insbesondere nach Potsdam abzugeben.
Um kurzfristige und teure Hauptuntersuchungen in der Potsdamer Werkstatt zu vermeiden, war sicher zu stellen, dass nur Fahrzeuge jüngerer Baujahre abgegeben werden. Vom Juni bis Dezember 1989 erhielt Potsdam 14 Wagen vom Baujahr 1985 und 31 Wagen vom Baujahr 1987. Weitere 45 Wagen aus dem Baujahr 1985 erfolgten auf Weisung des Ministeriums für Verkehrswesen bis April 1990. Daher war es in Potsdam möglich, den Straßenbahnbetrieb auf reinen Tatrabetrieb umzustellen. Eine Tatsache, die in Berlin zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war.

Nach der Wende in der DDR

Ende 1990 wurde damit begonnen ein neues Farbkonzept der Firma Meta-Design einzuführen, welches von Berlin abgelehnt wurde. So wurden die Wagen mit einer hellgrauen Grundlackierung und opalgrünen Ecken versehen. 1991 wurden einige Fahrzeuge im Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide überholt. Dabei wurden nur geringfügige änderungen vorgenommen. Sichtbare änderung war das Aufpolstern der Plastiksitze und der Einbau von Fahrkartenautomaten in den Führungswagen (alle Wagen mit gerade Nummer).

Im Jahre 1992 begann in Potsdam die Modernisierung der KT4D. Aufgrund des Alters und auch im Hinblick auf die Neubeschaffung von Fahrzeugen wurden 85 Wagen modernisiert. Die restlichen Wagen wurden verschrottet oder verkauft.
Der letzte nicht modernisierte KT4D in Potsdam verkehrte am 30. Mai 1999.
Ursprünglich war der Wagen 006 (II) ex 003 als historischer Wagen vorgesehen, er wurde im Dezember 2002 nach Ploiesti (Rumänien) verkauft.

Technische Daten:
Hersteller:	CKD
Baujahr:	1977 - 1987
Länge:	18.110 mm
Höhe:	3.100 mm
Breite:	2.180 mm
Leermasse:	21,1 t
Höchstgeschwindigkeit:	65 km/h
Sitzplätze:	38
Stehplätze:	133

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Der KT4D-Prototyp

Die Modernisierung der KT4D